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2022

Ausgezeichnet

Überraschend fruchtig und lebendig präsentiert sich dieser warme trockene Jahrgang. Die Weißweine zeigen sich zugänglich und trinkfreudig. Die Rotweine haben harmonische Substanz und feste Gerbsäure.

Die ersten Monate des Jahres waren geprägt von heftigen Winden und fehlenden Niederschlägen, schon der dritte trockene Winter in Folge. Kühle Temperaturen ziehen sich bis weit in den April hinein, im Mai gibt es ein Wechselspiel von sehr warmen Tagen und kühlen Morgentemperaturen, die nahe der Frostgrenze liegen. Ständig nasse Blätter und Pilzinfektionen sind kennzeichnend für den Juni. Die Blüte zieht sich in die Länge und die etwas ungleiche Reife an den Trauben ist dann auch prägend für den frischen Charakter des Jahrganges.
Zum Pfingstwochenende endlich, der seit neun Monaten erste durchgreifende Regen, und sogleich zeigen sich die Weinreben und die Begrünungen zwischen den Rebzeilen in prächtiger Blüte. Diesen Vorrat an Nass braucht es dann auch im Juli und August, denn da brennt die Sonne gnadenlos vom Himmel und es fällt kein nennenswerter Regen. Sämtliche kleine Lacken im Seewinkel trocknen aus und auch der Neusiedler See hat seinen tiefsten Wasserstand seit den 1960iger Jahren.
Nach einer weiteren Hitzewelle Mitte August beginnen wir noch Ende des Monats mit der Ernte der weißen Traubensorten.
Mitte September sind auch die Rotweintrauben mehr als reif und es eilt mit der Ernte, um keine überreifen Beeren zu erhalten.
Nach einigen sehr kühlen Nächten ist auch der Blaufränkisch in perfekter Lesekondition und die Weinlese kann noch im September abgeschlossen werden.

Die Weine zeigen sich überraschend hellfruchtig mit Fülle am Gaumen, mit einer Spur mehr an Frische als der 2020iger oder der 2018er.